Ein vom Herrn gesegnetes neues Jahr! – Predigt zum Neujahrstag

Von ganzem Herzen 
wünsche ich Ihnen ein gesegnetes neues Jahr. 
Und ich tue das mit den Worten des aronitischen Segens, den wir in der Lesung gehört haben.

„Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“ (Num 6,24ff)

Es sind Gottes eigene Worte, die an den Anfang des Neuen Jahres gestellt werden.
Ich möchte diese Worte mit Ihnen ein wenig genauer anschauen:

Dreimal nennt der Segen Gottes Namen.
Es ist der Name, der dem Mose im brennenden Dornbusch offenbart wurde. (Ex 3,14)
Im Hebräischen sind es vier Buchstaben und wie man sie genau ausspricht, das weiß man nicht, weil die Juden diesen Namen aus Ehrfurcht vor Gott nie aussprechen. Sie sagen stattdessen HERR. Wir sagen meist „Jahwe“.
Diese vier unaussprechlichen Buchstaben werden übersetzt mit „Ich bin der ich bin“  oder „Ich bin, der ich bin da“.  Eine andere Übersetzung sagt „Ich bin der, als der ich mich erweisen werde“ (neue evangelistische Übersetzung). Die neue Lutherübersetzung gibt den Gottesnamen wider mit: „Ich werde sein, der ich sein werde.“
All die verschiedenen Übersetzungen bringen zum Ausdruck, dass Gott der Treue ist, der den Menschen auf all seinen Wegen begleitet. ER ist Gegenwart. Ob wir IHN wahrnehmen oder nicht. 
Und die Gegenwart Gottes legen wir beim Zusprechen des Segens auf jeden einzelnen Menschen.

Der Gesegnete wird in jedem der drei Sätze zweimal mit DU angesprochen.
Gottes Segen gilt jedem persönlich. Auch Ihnen, Dir und mir. Der Segen Gottes ist individuell. Weil Gott jeden einzelnen Menschen einzigartig erschaffen hat und jeden in seiner Originalität liebt und mit jedem eine einzigartige Beziehung hat.

„Der Herr segne dich und behüte dich.“ (Num 6,24)
ER behüte Dich: Wie ein Hut vor zu starken Sonnenstrahlen, wie ein Helm vor herunterfallenden Teilen und Schäden am Kopf schützt, so die Gegenwart Gottes.
ER behüte Dich: Wie der Hirt die Schafe hütet, vor Gefahren bewahrt und dahin führt, wo es genügend Nahrung gibt, so führt Gott jeden einzelnen Menschen auf SEINEM Weg.

„Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.“ (Num 6,25)
So wie die Sonne am Tag leuchtet und Leben ermöglicht, so wie der Mond und die Sterne trotz der Dunkelheit der Nacht Orientierung geben, so schenkt Gottes Segen Leben und Orientierung.
Und das tut er nicht nur irgendwie, sondern mit SEINEM Angesicht. 
Höchstselbst.
Face to Face.

„Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“ (Num 6,26)
Gott schaut Dich an und er lässt sich von Dir anschauen.
ER schaut Dir in die Augen und in das Herz. Und wenn Du SEINEN Blick erwiderst, dann lässt ER sich auch von Dir in die Augen und ins Herz schauen. ER sieht in Deinem Gesicht und in Deinem Herzen, was mit Dir los ist, was Dich bewegt und beschäftigt.
Und ER schaut Dich immer mit SEINEN gütigen Augen an.
Und wenn sich Eure Blicke treffen, dann entsteht eine tiefe Beziehung von Herz zu Herz.
Dann schenkt ER Dir Frieden. In Deinem Herzen. Und dieser Friede kann sich ausbreiten. In Dein Denken und in Dein Wesen. In Dein Reden und Dein Tun.

„Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“ (Num 6,24ff)

Ich wünsche jedem und jeder Einzelnen von Ihnen
ein gesegnetes neues Jahr!

2 thoughts on “Ein vom Herrn gesegnetes neues Jahr! – Predigt zum Neujahrstag

  1. Dorothea Burkhard

    Danke für die Erklärung! Bekam heute im Gottesdienst den pers. Segen zugesprochen.
    Christus möge Halt und Licht sein auf allen meinen Wegen..Ist diese Predigt ein weiterer wunderbar stärkender und ergänzender Zuspruch .Mit dieser Gewissheit zu leben, macht unser Christsein aus und macht das Leben so richtig schön und unendlich reich !

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