Nun beginnt sie also wieder wie in jedem Jahr: – die Fastenzeit.
Haben Sie sich für diese Fastenzeit etwas vorgenommen? Auf etwas zu verzichten, etwas bestimmtes zu tun, auf etwas bestimmtes zu achten…?
Es gäbe so vieles, was man sich für diese Fastenzeit vornehmen könnte.
Mir würde es – wie vielen anderen – zum Beispiel sicher nicht schaden, ein paar Pfunde abzunehmen, also: Fasten durch weniger Essen oder mehr Bewegung, oder bewusstere Ernährung.
Oder wäre es nicht nützlich zu versuchen, ein paar Wochen ohne Alkohol auszukommen? Oder ohne Rauchen? Oder ohne Fernsehen? Oder ohne Computerspielen? So viele Möglichkeiten wie ich fasten könnte.
Aber wozu soll das ganze denn dienen?
Was ist denn das Ziel der Fastenzeit?
Die Texte, die uns die Kirche in der Liturgie vorlegt, nennen einige Stichworte, die diese Frage beantworten helfen:
Im Gebet am Anfang haben wir Gott gebeten: „Gib uns die Kraft zu christlicher Zucht, damit wir dem Bösen absagen und mit Entschiedenheit das Gute tun.“
Mit den Worten des Propheten Joel an das Volk Israel wurden auch wir in der ersten Lesung aufgefordert: „Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott!“ (Joel 2,13)
Und noch deutlicher stellt es Jesus heraus, wenn er im Evangelium für das Almosengeben, für das Beten und das Fasten unmissverständlich klarstellt, dass es nicht um die äußerlich sichtbaren Werke geht, sondern um das, was Gott sieht und letztlich beurteilen wird. (vgl. Mt 6,4.6.18)
Es geht beim christlichen Fasten also letztendlich um die Beziehung mit Gott, die es neu aufzufrischen gilt.
Es geht nicht so sehr darum, sich Opfer aufzuerlegen und schon gar nicht darum, heroische Taten zu vollbringen. Es geht nicht darum, den Gürtel enger zu schnallen – auch wenn es ein nicht zu verachtender Nebeneffekt sein könnte, dass mir die Hosen nicht mehr so eng vorkommen.
Es geht in der Fastenzeit darum, uns neu an Gott festzumachen.
„FASTEN YOUR SEATBELTS“ werden die Passagiere im Flugzeug aufgefordert. „SCHLIESSEN SIE IHREN SICHERHEITSGURT“
Den Sicherheitsgurt im Flugzeug oder im Auto legen wir an, damit wir in einer Turbulenz, oder bei einem Aufprall, nicht aus dem Sitz geschleudert werden oder in der Gegend herumfliegen, ja uns nicht das Genick brechen.
„FASTEN your seatbelts“
Nun bin ich kein Experte für die englische Sprache, aber ich halte es für eine Aufforderung, die auch für unser geistliches Leben nützlich sein kann:
„MACH DICH FEST AN GOTT“
Die FASTEN-Zeit fordert uns dazu zu allererst auf:
Mach Dich neu fest an GOTT.
Mach Dich neu fest an dem, der Dir wirklich Halt gibt.
Wie?
Mit den Hilfsmitteln, mit denen Dir das am besten gelingt:
Gebet,
weglassen von den Dingen, die mich von Gott entfernen,
neu spüren, was mir eigentliche Befriedigung, wirklichen Halt gibt.
Beziehungen neu in den Blick nehmen.
Für andere Menschen etwas tun.
Es gibt so viele Möglichkeiten, wie wir Christen fasten können.
Doch um eines geht es immer: Uns neu an Gott fest zu machen.
„FASTEN your seat belts“ – Ich wünsche Ihnen eine gnadenreiche FASTEN-Zeit!