Welchem Stern folgst DU? – Predigt am Fest der Erscheinung des Herrn

Vor einigen Jahren war ich mit Seminaristen in Kenia. In einem Ort in der Wüste, nahe am Äquator. Es war heiß und auch nachts konnte man sehr gut draußen sein. Der Sternenhimmel zeigte sich nachts in einer Schönheit, die ich hier in Europa noch nie so gesehen habe. Sterne, unzählig viele, kleine, größere, schwach leuchtende und hell funkelnde. Sternbilder und Konstellationen. Es war ein atemberaubendes Bild.

Irgendeinem dieser Sterne, oder einer Sternenkonstellation waren auch die Sterndeuter gefolgt. Und sie fanden das Kind und Maria, seine Mutter (vgl. Mt 2,11).
Sie waren aufgebrochen, angetrieben von der Sehnsucht, den wahren König zu finden, für den sie Gold, Weihrauch und Myrre mitgebracht hatten. IHM zu huldigen waren sie gekommen.
Der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, war ihnen vorangezogen, sie waren ihm gefolgt.

Welchem Stern folge ich?
Welchem Stern folgst DU?

Es gibt so viele funkelnde Sterne in dieser Welt, die uns mit ihrem Schein, ihrem Glanz, ihrem Zauber locken, ihnen zu folgen.

Welchem Stern folgst DU?
WER oder WAS ist Dein STAR – Dein STERN?

Herodes hatte auch einen „Stern“, dem er folgte: Seine Macht und sein Ego.
Wie armselig, wenn er sich vor einem neu geboren Kind fürchten muss!
Der „Stern“ des Herodes, seine Machtgelüste und sein Egoismus, führen ihn aber nicht zu Jesus.

Welchem Stern folgst DU?

Wer zu Christus finden will, muss es machen wie die Sterndeuter: Sie hatten seinen Stern aufgehen sehen. (vgl. Mt 2,2) Sie erwarteten etwas von Gott und setzten sich dem aus. Sie waren aus ihrem Gewohnten aufgebrochen, hatten sich auf den Weg gemacht, auch wenn sie ihr Ziel noch nicht vor sich hatten. IHN,  den Retter der Welt, konnten sie nicht im Palast des Herodes finden. – Der hielt sich nur selber für den Retter der Welt.

Wer zu Christus finden will, muss es machen wie die Sterndeuter: Dem Stern folgen, sich nicht blenden lassen von falschen STARS. Und sich am Ende überraschen lassen, weil sich Christus ganz anders zeigt, als sie es erwartet hatten.

Welchem Stern folgst DU?

Ich muss zugeben, dass ich schon verschiedenen Sternen gefolgt bin. Und ich musste lernen, dass nicht alle mich Jesus – Gott nahe bringen. Es gibt sogar Sterne, die von Gott wegführen.
Einer dieser Sterne ist der Egoismus, das Streben danach Dinge, – vielleicht sogar Menschen – das Streben danach, alles für mich haben zu wollen. Das führt nicht zu Jesus.

Welchem Stern folgst DU?

Liebe Sternsinger, Ihr folgt SEINEM Stern.
IHM zu folgen, das ist anstrengend, braucht Mühe und Durchhaltevermögen, die Bereitschaft immer weiter zu gehen. Aber am Ende begegnet Ihr Christus: In den Menschen, denen Ihr die frohe Botschaft verkündet und denen Ihre den Segen Gottes ins Haus tragt. Und auch jetzt, in seinem Wort, in der Eucharistie und in der Gemeinschaft mit all denen, die hier mit uns Gottesdienst feiern. Und in der Freude der Kinder, für die ihr Geld sammelt, um mitzuhelfen deren Leben zu verbessern.

Liebe Schwestern und Brüder!
Welchem Stern folgen Sie?

Ich will dem Stern folgen, der mich zu Jesus Christus führt.
Und ich bitte Gott darum, dass er mich den richtigen Stern erkennen lässt.
Und dass er mir die Gelassenheit gibt, mich vom richtigen Stern führen zu lassen.
Manchmal bin ich auch schon dem richtigen Stern gefolgt, SEINEM Stern. Und ich konnte IHN finden, IHM begegnen IHN spüren: Christus, den Heiland, den Retter, den, der den wahren Frieden schenkt, die wahre Zufriedenheit. Echte Freude. Christus, der mir so nahe sein will, wie ein Kind, das ich in den Armen halten kann.

Liebe Schwestern und Brüder!
Machen wir es wie die Sterndeuter: Folgen wir SEINEM Stern, helfen wir uns gegenseitig bei unserer Suche. Und entdecken wir Christus!

IHM sei die Ehre! Heute, alle Tage, bis in Ewigkeit.

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