Jesus ist der Heiland.
Jesus ist der, der in einer unheilen Welt das Heil bringt.
Jesus heilt die Kranken.
Jesus treibt die Dämonen aus.
Jesus, der Heiland, macht die Menschen wieder heil.
Das ist die Botschaft, die uns der Evangelist Markus im ersten Kapitel seines Evangeliums, aus dem wir gerade gehört haben, verkündet.
Bereits am vergangenen Sonntag haben wir gehört, wie ER einen Menschen von einem unreinen Geist befreit hat.
Heute: die Heilung der Schwiegermutter des Petrus, die mit Fieber daniederlag.
Und dann zwei mal – direkt hintereinander – die Bemerkung: „Er trieb Dämonen aus“ (Mk 1,34 & 39).
Was sind diese Dämonen?
Im ersten Moment mag man vielleicht an irgendwelche dunklen Gruselmonster aus einem Horrorfilm denken, die sich in einem Menschen einnisten und sich seiner bemächtigen.
Man denkt bei dem Begriff Dämonen vielleicht an psychische Erkrankungen, an Depression, Schizophrenie oder Epilepsie, die man zur Zeit Jesu nicht so erklärte, wie wir das heute tun.
Der Neutestamentler Fridolin Stier übersetzt den Begriff Dämonen mit „Abergeister“. (vgl. Nachwort zu seiner Übersetzung des Neuen Testamentes S. 577)
Die Abergeister gab es nicht nur zur Zeit Jesu.
Die Abergeister sind auch heute in unserer Welt kräftig am Werk.
Sie begegnen uns auch heute.
Sie haben Namen wie: Angst vor Veränderung, Hängen an der Vergangenheit, Sturheit
oder Unbeweglichkeit.
Sie zeigen sich in Machtgehabe auf allen Ebenen, in Unversöhntheit, im Hängen an Äußerlichkeiten und im Egoismus.
Sie werden sichtbar in der Gier, in Streitigkeiten und Kämpfen untereinander und in offenen oder versteckten Unterstellungen.
Die Abergeister begegnen uns, wenn wir die Nachrichten aufdrehen und wenn wir in die Wirtschaft oder die Politik schauen.
Wir treffen auf sie in unseren Bistümern und Pfarrgemeinden, in unseren Familien, ja auch in unserem persönlichen Leben.
Von diesen Abergeistern, die noch schlimmere Auswirkungen haben als körperliche Krankheiten, will uns Jesus heilen.
Das Heilmittel, das er dazu anbietet, ist SEINE GEGENWART.
Wo JESUS wirk-lich da ist, da vertreibt ER die Abergeister.
Wenn Sie und Du und ich Jesus in unser Leben und in unser Zusammenleben einlassen und IHN in die Mitte stellen, dann kann ER die Abergeister vertreiben.
Vorausgesetzt, dass wir nicht an ihnen festhalten.
So, wie ER die fiebrige Schwiegermutter des Petrus an der Hand nimmt (vgl. Mk 1,31), will er auch unsere Hand – unsere Hände – ergreifen, uns berühren, um die Abergeister aus unserem Leben, aus unseren Pfarrgemeinden, aus unserer Gesellschaft zu vertreiben.
So, wie schon im Evangelium vom vergangenen Sonntag (vgl. Mk 1,21-28), heißt es über die Abergeister auch heute: „sie wussten, wer er war“ (Mk 1,34).
Und deshalb versuchen die Abergeister uns von der Begegnung mit IHM abzubringen.
Nach allen Regeln der Kunst versuchen sie, die Verbindung zwischen dem lebendigen Heiland Jesus Christus und uns Christen – uns persönlich und als Gemeinschaft – zu kappen.
Mit Diskussionen um Äußerlichkeiten, Traditionen und eigentlich nebensächlichen Fragen versuchen sie vom eigentlich wichtigen abzulenken:
Der persönlichen und heilenden Begegnung mit dem lebendigen Jesus Christus.
Was wir dagegen tun können: IHN suchen, uns von IHM berühren lassen. Zulassen, dass ER uns führt. Uns von IHM heilen lassen.
Dann vertreibt ER die Abergeister.
Dann können wir das Heil erleben.
Dann können wir heil leben und heil-ig werden.