Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen ein gesegnetes neues Jahr.
Gott möge Ihnen sein Angesicht zu wenden; SEIN Angesicht leuchten über Ihnen.
So formuliert es auch der aronitische Segen, der am Neujahrstag in der Lesung gelesen wird. (Num 6,24ff)
[Diese Gedanken habe ich auf hier gefunden]
In der Bibel ist es Gott, der die Priester diesen Segensspruch lehrt. Dabei kommentiert er: „So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, und ich werde sie segnen.“ (Num 6,27)
Segnen heißt also nicht nur Gutes wünschen, wie es das lateinische Wort „benedicere“ – „gut sprechen, Gutes zusprechen“ – nahelegen könnte.
Segnen im biblischen Sinn, heißt auch: den Namen Gottes auf jemanden legen.
Den Gesegneten mit dem Namen Gottes belegen. Sozusagen das Etikett Gottes an ihm befestigen.
Wie der Name Gottes lautet, das wissen alle: Es ist der Name, der dem Mose im brennenden Dornbusch offenbart wurde. (Ex 3,14)
Im Hebräischen sind es vier Buchstaben: JHWH. Wie man sie genau ausspricht, das weiß man nicht, weil die Juden diesen Namen aus Ehrfurcht vor Gott nie aussprechen. Sie sagen statt dessen HERR.
Wir sagen meist „Jahwe“.
Diese vier unaussprechlichen Buchstaben Werden übersetzt mit „Ich bin der ich bin“ oder „Ich bin, der ich bin da“.
Eine andere Übersetzung sagt „Ich bin der, als der ich mich erweisen werde“ (neue evangelistische Übersetzung). Die neue Lutherübersetzung gibt den Gottesnamen wider mit: „Ich werde sein, der ich sein werde.“
All die verschiedenen Übersetzungen bringen zum Ausdruck, dass Gott der Treue ist, der den Menschen auf all seinen Wegen begleitet. Er ist Gegenwart selbst dann, wenn wir ihn nicht wahrnehmen. Er lässt den Menschen nicht im Stich, auch wenn sich dieser von ihm abwendet.
Als nämlich das Volk Israel in der Wüste das goldene Kalb verehrte und anderen Götter nachlief, erneuert Gott seine Treue:
Im Buch Exodus heißt es, Gott habe Mose seinen Namen nochmals zugerufen.
Und wir lesen: »Ich bin der Herr, der barmherzige und gnädige Gott. Meine Geduld, meine Liebe und Treue sind groß. Diese Gnade erweise ich Tausenden, indem ich Schuld, Unrecht und Sünde vergebe. Und trotzdem lasse ich die Sünde nicht ungestraft, sondern kümmere mich bei den Kindern um die Sünden ihrer Eltern, bis in die dritte und vierte Generation.« (Ex 34,6f nach der „Neues Leben“ Bibel)
Gott ist also barmherzig und ermöglicht immer wieder einen Neuanfang. Doch der Mensch muss die Verantwortung für sein Handeln tragen, was oft Folgen bis in die dritte und vierte Generation hat.
Der treue und barmherzige Gott, der Ihnen immer wieder einen Neuanfang geschenkt, der aber auch zur Eigenverantwortung aufruft, er möge Ihnen in diesem neuen Jahr 2020 stets nahe sein.
Er hat sich uns genähert, nicht als irgendeine unbestimmte Macht.
Er ist uns nahe in menschlicher Gestalt.
Er, dessen Geburtsfest wir vor einer Woche gefeiert haben, ist uns nahe.
CHRISTUS JESUS unser HERR.
Amen.