„Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen?“
Jesus scheint kein Problem damit zu haben.
Viel wichtiger ist ihm, Gott zukommen zu lassen, was von Gott kommt.
Im Psalm 24 heißt es: „Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis
und seine Bewohner.“ (Ps 24,1)
Gott geben, was von Gott kommt.
Kommt nicht alles von Gott?
Unser Leben, unsere Erde, unserer Zukunft?
Ist es nicht SEIN Leben, SEINE Erde, SEINE Zukunft?
Alles gehört Gott.
Wenn ich weiß, dass mein Leben, meine Rechte als Mensch, meine Rolle in der Gesellschaft, mein ganzer Besitz eigentlich Gott gehört, dann ist das – Gott sein Dank – das Ende des Egoismus.
Dann kann ich auch ohne Probleme „dem Kaiser geben, was dem Kaiser gehört“ (vgl. Mt 22,21).
Deshalb ermahnt der erste Petrusbrief alle Christen: „Unterwerft euch um des Herrn willen jeder menschlichen Ordnung: dem Kaiser, weil er über allen steht, den Statthaltern, weil sie von ihm entsandt sind“ (1 Petr 2,13-14).
Übersetzt in unsere Gesellschaft würde Petrus sagen: Fügt Euch in diese Gesellschaft ein und gestaltet sie aus dem Geist des Evangeliums mit.
Gott sendet uns in DIESE Welt, in DIESE Gesellschaft mit ihren Strukturen und Institutionen, damit wir Zeugnis geben, dass ER der Höchste ist.
Möge Gott uns die Gnade und die Weisheit geben, Salz der Erde und Licht Gottes in dieser unserer Welt zu sein. (vgl. Mt 5,13-14)
Amen.
(gemeinsame Predigt von Kaplan Livinus M. Ngwu und Pfarrer Martin Schnirch am 22. Oktober 2017)