„Wem gehörst Du?“ So wurde man als Kind von jemandem gefragt, der wissen wollte, wer seine Eltern sind, zu welcher Familie man gehört.
„Wem gehörst Du?“ So frage ich Dich und Sie heute.
„Wem gehörst Du?“
Vielleicht antworten Sie als erstes: „Die Sklaverei wurde doch abgeschafft! Ich gehöre niemandem! Ich gehöre mir selber!“
Richtig!
Aber wenn man in unsere Welt und in unsere Gesellschaft schaut, stellt sich einem da nicht manchmal die Frage: „Mensch, wer hat von Dir Besitz ergriffen?“ „Mensch, was hat von Dir Besitz ergriffen?“
Und wenn wir in der Tat keine Sklaven sind, müssen wir uns dann nicht gelegentlich fragen: „Wem oder was habe ich erlaubt, von mir Besitz zu ergreifen?“ Emotionen wie Unzufriedenheit, Neid, Bosheit, Gier, Eifersucht, ergreifen gelegentlich Besitz von uns Menschen. Dinge, Geld, Macht, unser Beruf, versuchen Besitz von uns zu ergreifen. Ja sogar Menschen behandeln andere Menschen wie ihren Besitz.
„Wem gehörst Du?“
Am Ende des Abendmahles – kurz vor seinem Leiden – spricht Jesus ein großartiges Gebet. Johannes hat es im 17. Kapitel seines Evangeliums aufgeschrieben. ER betet darin zum Vater. ER fasst seine ganze Verkündigung zusammen und betet für die, denen er das Wort Gottes verkündet hat. Und von denen sagt er zum Vater: „Sie gehörten DIR.“ (Joh 17,6)
Die, die das Wort Gottes gehört haben, die an Jesus glauben, die mit IHM gehen, gehören GOTT. Wir, liebe Schwestern und Brüder, gehören GOTT.
Wenn wir Jesus und seine Botschaft ernst nehmen, können wir auf die Frage „Wem gehörst DU?“ antworten: „Ich – gehöre – GOTT!“
Wer Jesus und SEINEM Wort glaubt, der weiß: – Ich bin von Gott als sein Ebenbild erschaffen. (vgl. Gen 1,27)
– Gott behütet mich, wie seinen Augapfel. (vgl. Ps 17,8)
– Selbst wenn eine Frau ihr Kind vergessen würde, Gott vergisst mich NIE. (vgl. Jes 49,15)
Und das sind nicht nur Worte geblieben. Gott „hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben“. (vgl. Röm 8,32) „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ (Joh 3,16)
Mit Fug und Recht dürfen wir von uns sagen: „Ich – gehöre – GOTT!“
Mit Fug und Recht darf ich MIR sagen: „Martin, DU gehörst GOTT!“
Und wenn ich Gott ge – höre, GEH ich mit Gott durch mein Leben.
HÖRE auf Gott, was ER über mich, über sich, über die Welt und über mein Verhältnis zu den anderen Menschen sagt.
Wenn wir verstanden und verinnerlicht haben, dass wir Gott gehören, dann können wir in aller Freiheit als Christen, als SEINE Kinder leben.
Wenn man ein Kind fragt, „wem gehörst DU?“ dann wird es wahrscheinlich antworten: „Ich gehöre meiner Mama und meinem Papa!“
Das Kind ist auf die Eltern angewiesen, aber weil es in seinem Urvertrauen weiß, dass seine Mama und sein Papa alles für es tun, braucht es sich nur in die Arme der Eltern nehmen lassen, sich den Eltern anvertrauen und muss sich keine Sorgen machen. Die Eltern ver – sorgen es. Die Eltern geben ihm alles, was es braucht auch die Freiheit, sich selbst zu entwickeln, sein Leben in die Hand zu nehmen, eigene Wege zu gehen. Sogar wenn das Kind selber erwachsen geworden ist, bleibt es Kind seiner Eltern. Und es gibt an die eigenen Kinder das weiter, was es von den eigenen Eltern gelernt hat.
„Wem gehörst DU?“ – „Ich gehöre GOTT!“
Das dürfen wir uns immer wieder sagen.
Versuchen wir in der kommenden Woche aus diesem Bewusstsein zu leben. Und so zu leben, dass wir das, was wir selber von Gott gelernt und erfahren haben, auch unseren Mitmenschen, die ja auch alle Gott gehören, spürbar machen.