Lieben WIR den Sonntag? – Lieben WIR Christus? – Predigt am 9. Sonntag im Jahreskreis

Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenanfang!

Für uns Christen beginnt heute – am Sonntag – die neue Woche.

Im Lateinischen heißt dieser Tag DOMINICA, Tag des Herrn.

Die Christliche Woche beginnt mit dem Tag des Herrn.
Unser Christliches Leben beginnt mit unserem Herrn Jesus Christus.
Deshalb sagten die frühen Christen selbst im Angesicht des drohenden Märtyrertodes: SINE DOMINICO NON POSSUMUS – Ohne den Sonntag können wir nicht leben.
Weil wir nicht ohne Christus leben können.

Wer Christus liebt, liebt auch den Sonntag.
Lieben wir den Sonntag?
Lieben wir Christus?

Seit 1978 wird auf Beschluss der Vereinten Nationen der Montag international als der erste Tag der Woche bezeichnet.
In der jüdisch-christlichen Tradition ist aber der SONNTAG der erste Tag der Woche.

Gott – so beschriebt die Bibel auf der ersten Seite – schafft die Welt in sechs Tagen
und sagt dann: „Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht.“ (Ex 20,10) Dieser Tag ist der Sabbat, den wir heute Samstag nennen.

In Christus hat Gott durch die Auferstehung die Welt neu geschaffen.
Christus ist am Tag nach dem Sabbat von den Toten auferstanden.
Deshalb ist der Tag nach dem Samstag der Tag des Herrn.
DOMINICA.

Sonntag heißt dieser Tag auf Deutsch und Englisch, weil es der Tag UNSERER Sonne – Jesus Christus – ist.
Der Sonntag ist der Tag, an dem Gott die Welt in Christus neu geschaffen hat.
Ohne diesen Tag können wir nicht Christen sein.
Ohne diesen Tag gebührend zu feiern, können wir kein christliches Leben führen.
Deshalb feiern wir den Sonntag mit der höchsten Feier, die wir als Christen kennen, mit der Heiligen Messe.
So erfüllen wir nicht nur die Sonntagspflicht, sondern das Dritte Gebot und den Auftrag Jesu: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (Lk 22,19)

Lieben die Christen den Sonntag?

Ein großes Lob denen, die sich heute hier und an vielen anderen Orten versammeln, um den Tag des Herrn zu heiligen, Christus zu verehren und um seinen Segen für die neue Woche zu beten.

In der Lesung haben wir über den Tag des Herrn gehört: „An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Rind, dein Esel und dein ganzes Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. [Sogar] dein Sklave und deine Sklavin sollen sich ausruhen wie du.“ (Dtn 5,14)

Der Tag des Herrn ist Feiertag und Ruhetag.
Feiertag und Ruhetag für alle.

Ich finde es sehr beachtlich, dass die Sonntagsruhe in Deutschland so streng wie in fast keinem andern Land gehandhabt wird. die meisten haben heute frei. Die Supermärkte und Büros sind geschlossen, es ist ein Tag zum Ausruhen für alle.

Ich frage mich aber auch gleichzeitig, wieso feiern dann nicht alle den Sonntag?
Was hält Menschen, die sich Christen nennen, davon ab, heute hier mit uns zu feiern?
Ich leide sehr, dass sich so viele von der Gottesdienstgemeinschaft ausschließen.
Vor allem die Kinder, die Jugendlichen und die jungen Familien.
Was hält sie davon ab, heute hier mit uns zu feiern?

Ich frag mich weiter: Wie einladend sind wir?
Wie einladend ist unsere Feier für die, die wir hier vermissen?
Müssten wir nicht alle unsere Freunde und Bekannten einladen, mit uns den Tag des Herrn zu feiern, so wie wir sie einladen, mit uns Geburtstag, Jubiläum und andere Feste zu feiern?
Wie viele wären wir, wenn jeder von uns am nächsten Sonntag auch nur einen Freund mitbringen würde…?

Die Heilige Elisabeth von Thüringen sagt: „Geh am Sonntag in die die Kirche, bete zu Gott und bitte ihn um Vergebung für deine Sünden. Und biete deine Hilfe den Armen und Bedürftigen und der ganzen Kirche an.“

Verpflichtet uns als Christen nicht die Liebe zu Christus dazu, an SEINEM TAG mit IHM zu feiern?

Wer Jesus liebt, feiert auch den Sonntag.

Lieben wir Christus?
Wie feiern wir den Sonntag?

Ist es nicht erschreckend, wenn am Sonntag nach der Erstkommunion, die wir mit großem Aufwand vorbereitet und gefeiert haben, kein Kommunionkind im Gottesdienst gesehen wird?
Genauso am Sonntag nach der Firmung.

Haben sich diese jungen Christen nicht eben zu einem Leben als Christen verpflichtet?
Haben nicht ihre Eltern gesagt: Wir möchten, dass unser Kind ein Christ ist?

Ich frage mich, was fehlt unserer Feier hier und heute, dass sie nicht anziehend für junge Menschen ist?

Lieben wir Christus?
Lieben wir den Sonntag?
Wenn JA, wie können wir dieses Liebe so attraktiv zeigen, dass wir Andere damit anstecken?

 

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