So geht Vergebung – Predigt am 23. Sonntag im Jahreskreis Lesejahr A

Bitte schauen Sie sich den Menschen der neben ihnen sitzt einmal genau an.
Was denken Sie jetzt?
Gar nichts?
Freuen sie sich?
Gibt es etwas, was zwischen Ihnen steht?
Gibt es etwas, was Sie einander vergeben müssten?

Bei der Vergebung geht es nicht zuerst um die Vergebung vonGott, sondern um die Vergebung unter uns. Können wir, wenn wir einander etwas schuldig geblieben sind, die Sache einfach mit Gott ins Reine bringen?

Vergebung muss unter uns erfahrbar werden.
Dazu lädt uns Jesus im Evangelium heute ein.

Die Voraussetzung für echte Vergebung ist ein fundamentales Interesse am Anderen. Nicht aus Neugier, oder weil ich mich in sein Leben einmischen will, sondern aus Liebe.

Die Liebe ist das Fundament.
Die Liebe ist die Basis der Vergebung.
Die Liebe fragt: habe ich Interesse am Anderen? Spüre ich, wenn neben mir ein Mensch in Not ist?
Die Liebe fragt: was braucht der Andere? Ein Lächeln, ein Glas Wasser, ein gutes Wort, mein offenes Ohr, meine Vergebung?

Wie geht Vergebung?
Ich gehe zum anderen hin!
Versuche mit ihm zu sprechen!
Vielleicht haben wir solches Sprechen noch gar nicht gelernt?
Wie oft sprechen wir über die Anderen aber nicht mit ihnen?
Mit dem Anderen sprechen setzt echtes Interesse voraus. Hören, nicht verurteilen, kein Urteil!

Der Andere muss spüren, dass wir es gut mit ihm meinen, diskret, ohne Show.

Das ist Liebe, so geht Vergebung.

Das Ziel ist: den Anderen zu gewinnen.
So gewinnen wir ihn auch für uns, für die Gemeinschaft, auch für die Kirche.

So wächst Gemeinschaft, so entsteht Vertrauen.

Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20)

Lasst uns so miteinander umgehen.
Dann geschieht Vergebung.
Dann ist ER mitten unter uns.

 

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