Wer sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten – Predigt am Karfreitag

Die ganze Welt ist beeindruckt und berührt vom Opfer des französischen Gendarmen Arnaud Beltrame, der sein Leben hergegeben hat, um einen anderen Menschen zu retten.

Arnaud Beltrame ist praktizierender Katholik, der 2008 eine echte Bekehrung erlebt hatte, und nach einem zweijährigen Katechumenat 2010 getauft und gefirmt wurde und zum ersten Mal die Heilige Kommunion empfing. Am 9. Juni wollte er kirchlich heiraten.

Ein entschlossener, gläubiger Christ, der wohl verstanden hat, was in der konkreten Situation von ihm gefordert ist. Und der auch den Mut hatte, genau das zu tun.

Ein Lebensopfer, so wie von Arnaud Beltrame, ist sicher ein Extrembeispiel.
Aber es beeindruckt auf alle Fälle, wenn jemand sein Leben einsetzt für Andere.

Auch bei kleineren Dingen geht es für uns Christen darum, das Leben einzusetzen.

Jesus sagt: „Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Joh 15,12f)
Und an einer anderen Stelle: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.“ (Mk 8,35)

Dabei stellt Jesus nicht einen Anspruch, den er selbst nicht hätte erfüllen wollen.
ER macht es uns vor, was das Leben zu geben bedeuten könnte.
ER lässt sich für uns ans Kreuz schlagen.
ER zeigt mir und DIR und IHNEN: Ich gehe für DICH bis zum Äußersten. Ich schenke mich FÜR DICH ganz hin.

Am Ende ist er tot.

Und dann?
Ehrendes Andenken? – wie für den französischen Polizisten?
Eine posthume Ehrung?
Nicht einmal das.

Nach dem Tod kommt das Grab, kommt die Trauer derer, die Jesus zurücklässt.
Es bleibt Leere und Sprachlosigkeit.

Erst am dritten Tag wird er auferstehen, Neues Leben haben und sich den Seinen zeigen.
Und die werden es erst im Laufe der Zeit realisieren, dass das Kreuz nicht nur der Marterpfahl des Todes, sondern auch der Baum des Lebens ist.

„Wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.“ (Mk 8,35)
Das gilt für Jesus selbst als Ersten, das gilt von all denen, die im Laufe der Geschichte für IHN und das Evangelium ihr Leben eingesetzt haben.
Das gilt wohl auch für Arnaud Beltrame.
Und das gilt für unzählige Männer, Frauen und Kinder auch heute, die sich mit ihrer Zeit, ihrem Besitz und ihrem Leben für die Liebe Einsetzen, die Jesus gepredigt hat.

„Wer sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.“ (Mk 8,35)

Das gilt für Politiker und Polizisten, für Feuerwehrleute und Rettungskräfte, für Soldaten und Pflegekräfte.
Das gilt für Väter und Mütter, für pflegende Angehörige und für Menschen, die sich für das Gemeinwesen in verschiedenster Form einsetzen.

Ehrendes Andenken oder einen Orden erhalten die nur selten.

Was Jesus aber verspricht ist, dass sie das Leben haben.

Wir werden heute ein etwas anderes Kreuz zur Verehrung verwenden.
Es ist ein Kreuz, das im Rahmen unserer Firmvorbereitung entstanden ist.
Ein Kreuz, indem vielen Nägeln stecken, die Zeichen für unsere Sünden sind.
Ein Kreuz, das aber auch grüne Zweige trägt, die Zeichen für das Leben sind, das uns Jesus durch seinen Kreuzestod erworben hat.
Denn aus dem Kreuz Jesu wächst für uns Christen das neue Leben.

Wir danken Dir, Herr Jesus Christ, dass Du für uns gestorben bist!

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